Huaraz ist die absolute Wander- und Trekkinghauptstadt Peru’s. Huaraz liegt auf 3200 Metern Höhe, ca 6 Stunden nördlich von Peru. Der Gebirgs Teil nennt sich „Cordillera Blanca“ und ist, nach dem Himalaya, das Gebirge mit der höchsten Dichte an 5000+ und 6000+ Bergen!
Für mich geht es also mit dem Tag Bus von Lima nach Huaraz! Leider bin ich an meinem letzten Abend in Lima das erste mal krank geworden. Nur ne leichte Grippe, nichts wildes. Ich stelle im Bus mal wieder fest, dass ich Übernachtfahrten definitiv vorziehe! 6 Stunden sind hier eigentlich Kurzstrecke, trotzdem ziehst sich das über Tag ins unendliche! Besonders dann wenn der Magen nicht so richtig mitmacht. Abends komme ich das platt in Huaraz an, es geht nur noch ins Hostel und ins Bett. Meine erste Nacht in Huaraz ist eine pure Katastrophe, nach Durchfall musste nun auch Schlaflosigkeit und husten dazu kommen. Na toll also wieder Höhenkrank…wenn da nur nicht dieses unangenehme Drücken auf dem Brustkorb wäre. Beunruhigt mich dann auch so sehr, dass ich mal bei Dr. Google nachfrage. Symptome eingegeben – typisch Google, morgen bin ich also tot! Bringt also nichts und so frage ich lieber mal an der Rezeption nach, ich dürfte ja nicht der erste Tourist sein der sowas hat. Der Rezeptionist schickt mich daraufhin sofort ins Krankenhaus, warum versteh ich noch nicht so ganz, aber ich vertraue ihm mal.
Na dann gehts also ins Krankenhaus. Ich hasse Krankenhäuser, da fühl ich mich direkt noch 3x kränker. Hier geht alles ganz gemütlich zu und ich muss erstmal 45 Minuten warten. Warum? Keine Ahnung, ich war der Einzige im Wartesaal. Endlich kommt also eine Krankenschwester und fragt nach den Symptomen. Und auf einmal wird’s hektisch. Ich werde gefragt ob meine Versicherung einen Hubschrauberflug bezahlen würde. Ehm oke, mir ist nur ein wenig schlecht! Also gehts ab zu Röntgen während um mich rum alle hektisch durch die Gegend laufen. Der Arzt kommt dann mit nem großen Lächeln auf mich zu und sagt ich brauche mir keine Sorgen zu machen, ich habe nur Sauerstoff Mangel und dadurch leichten Druck auf dem Herzen. Nichts wildes, ich kriege nur Sauerstoff zugeführt und intravenös Schmerzmittel verabreicht. Okay ich bin erleichtert, aber trotzdem neugierig was das mit dem Heli sollte. Die Symptome sprechen normal für Wasser in der Lunge. Dann zählt jede Minute, denn es besteht Lebensgefahr. Okay Glück gehabt! Doch das schlimmste ist: 3 Tage Ruhe!
Ich bin gefangen in einem Dorf, in dem man rein gar nichts machen kann. Nur Sport und Outdoor Sachen. Und ich muss im Bett liegen bleiben. Klasse.
Ich habe auch kurz darüber nachgedacht aus Huaraz wieder abzureisen und später wieder zu kommen. Habe mich aber aus finanziellen Gründen dagegen entschieden! Nach den 3 Tagen war ich dann auch wieder top fit! Also entschied ich mich dafür die Tagesroute zur Laguna 69 zu machen. Am Abend davor lernte ich im Hostel dann noch Pauline, Rose und George kennen. Eine super witzige Gruppe, die von Hannah und Kieran komplettiert wurde. Wir 6 waren also morgens um 5 dann die ersten im saukalten Bus, der uns Bis zum Startpunkt des Treks bringen sollte. Die Fahrt sollte knappe 3 Stunden dauern, also genug Zeit um noch ne Runde zu schlafen! Glücklicher Weise bin ich kurz vor dem Sonnenaufgang wach geworden, denn sonst hätte ich eins der besten Gefühle überhaupt verpasst. Was gibt es schöneres, als bei Sonnenaufgang, in einem alten Bus, die engen Serpentinenstraßen hinaufzufahren. Vollendet wird dies durch die südamerikanische Musik, die der Busfahrer vorne hört. Ein Gefühl, dass man erlebt haben muss. Dies Beschreibung ist einfach nichts im Gegensatz zu diesen Gefühlen! Jeder der schonmal in Peru ähnliches gemacht hat, wird wissen was ich meine!
Nach einem kleinen Frühstück im letzten Bergdorf kommen wir dann zur Lagune 65. eine unglaublich schöne Lagune, an der wird einen kurzen Foto Stopp einlegen,
Also schnell ein Fotoshooting gemacht, in dem Moment habe ich vom Rest der Gruppe dann auch den Job als Fotograf für den Tag bekommen. Achja, das ist übrigens die Gruppe! 😀 30 Minuten später ging dann auch endlich der Trek los! 1000 Höhenmeter müssen wir zurücklegen! Die Lagune liegt auf 4600m, umgeben von drei 6000+ Bergen! Zu Beginn ist es mehr ein eine Mischung aus Spaziergang und Wanderung durch eine Landschaft die mich stark ans Auenland aus Herr der Ringe erinnert hat. Keine Probleme, der Weg zieht sich nur. Wir haben Glück mit dem Wetter, so ist es größtenteils sonnig und warm. Es gibt nur kurz ein wenig Nieselregen.
So langsam wird es anstrengend, die Höhe macht das Atmen immer schwerer. Die Pausenquote wird höher und die Pausen länger! Zwischendurch machen auch die Mädels mal schlapp, aber wir haben genug Wasser und auch ein paar Medikamente mit, so das wir sie fit kriegen! Wir passieren jede Menge Wasserfälle, und die ersten schneebedeckten Bergspitzen kommen in Sicht. Es folgen Gletscher und weitere Lagunen. Uns kommen bereits die ersten Frühaufsteher entgegen, die schon auf dem Weg zurück sind. Alle versuchen uns aufzumuntern und zu motivieren. Und das ist auch dringend nötig, die Pausen kommen mittlerweile im 4 Minuten Takt. Nach dem gefühlt 300 mal sagen: „okay hinter der Bergkuppe muss es sein“ war es dann endlich soweit. Wir haben es geschafft. Da liegt sie, die Lagune 69. Atemberaubend schön!
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Kristallklares, Türkises Wasser. Man hört das plätschern des Wasserfalls…pures Gletscherwasser. Also nichts wie die Badehosen an und rein da! Naja das war der Plan. Leider darf man dort nicht rein – Trinkwasser. Na gut dann eben nur das Foto machen.
Der Rückweg dagegen war super entspannt. Es ging nur bergab und mit jedem Schritt wurde die Luft wieder besser! Es kaum noch geredet, alle waren ziemlich kaputt. Nach 3,5 Stunden Aufstieg vergingen die 1,5 Stunden Abstieg wie im Flug! Keine einzige Pause. War aber auch nicht nötig. Im Bus haben wir dann erstmal einen leckeren warmen Kokatee bekommen! Alle waren todmüde, aber doch wollte keiner die Serpentinen verpassten! Aber keine 30 nach den Serpentinen sind einfach alle eingeschlafen!
Das war also mein Aufenthalt in Huaraz. Eigentlich hatte ich vor den überall angepriesenen Santa-Cruz-Trek zu laufen. Das soll einer der spektakulärsten Trek weltweit sein. Es handelt sich dabei um einen 4-Tages Trek, mit Zeltübernachtung mitten in den Bergen. Letztendlich habe ich mich aus 3 Gründen dagegen entschieden, erstens war mir der Trek zu teuer und hätte mein Budget überstiegen, zweitens war für die kommende Woche nur Regen und Schnee gemeldet und drittens hatte ich die Chance mit der Gruppe zusammen weiterzureisen! Also habe ich mich schweren Herzens dagegen entschieden! Aber eins ist klar, der Trek steht weit oben auf meiner Bucket Liste!
Mein nächster Stopp sollte also Huanchaco in der Nähe von Trujillo werden!
lieber Superman!! Seitdem wir, Oma Gerda und Opa Franz, Deine Berichte immer wieder lesenir 48 Std. sprachlos! wir hatten in AC einen total anderen Claudio! Von Papa bekam ich zum Geburtstag das smartphon! Wir beide sind smarthaengig 😬 nun.lieber Claudio, wir lernen erst smartschreiben! Bis bald
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